Adolf zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld

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Im Rahmen der Erstellung dieser Seite wurden Auszüge benutzt aus: Fritz D. Schroers “Lexikon deutschsprachiger Homöopathen”, Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung; Karl F. Haug Verlag, Stuttgart, 2006, lSBN 978-3-8304-7254-4.

Herkunft und Leben

Adolf Graf zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, * 11.05.1812 in See bei Görlitz/Preußen (heute Sachsen), † 23.01.1888 in Philadelphia (Pennsylvania)

Studienorte: Berlin, Allentown-Academy, Dr. med.

Gründungsmitglied / Mitherausgeber der Fachzeitschriften Homoeopathic News (1854–1856), des Hahnemannian Monthly (1865–1868), des Organon (1878–1881) und des Homoeopathic Physician (1881).

Lippe zählte zu den wichtigsten Vertretern der Homöopathie in den USA und war ein hervorragender Arzneimittelkenner. Während seines Jurastudiums in Berlin wurde er mit der Homöopathie bekannt und interessierte sich für ein Medizinstudium. Nach seiner Emigration nach Nordamerika (1837 oder 1839, in der Literatur ungeklärt) Medizinstudium an der "North American Academy of Homoeopathy" (besser bekannt als Allentown-Academy) unter der Leitung von Constantin_Hering und W. Wesselhoeft. Von Pottsville, Schuylkill County (1841), zog er vermutlich 1842 nach Reading, und später nach Carlisle, wo er als erster homöopathischer Arzt ein bis zwei Jahre praktizierte. Danach ließ er sich in Philadelphia nieder, wo er 46 Jahre lang tätig war. 1867 kam es zu einem Streit und Bruch mit Hering. Ursache war angeblich Lippes Einstellung zur Pathologie. Er hielt es für überflüssig, dass sie mit einem Lehrstuhl am "Homoeopathic Medical College of Pennsylvania" vertreten sei. Dem widersprach Hering und verließ die Fakultät. Der Streit war dann Anlass für die Gründung des "Hahnemann College of Philadelphia" durch Hering und andere. Erst 1867 söhnten sich beide aus. Wurde amerikanischer Staatsbürger.

»Lippe war ein hervorragender Kenner der Materia Medica und hielt darüber Vorlesungen an der „Allentown-Academy“. Insgesamt verfasste er mehr als 500 Schriften über seine klinischen Fälle. Er hatte außergewöhnliche therapeutische Erfolge und verstand es, das essentielle Symptom zu präsentieren.« (Quelle / Wikipedia)

Werke

Key to the Materia Medica of Comparative Pharmacodynamics, Philadelphia 1854.
Cactus grandiflorus (Übersetzung des Originaltextes von Rubini), Philadelphia 1865.
Textbook of Materia Medica, Philadelphia 1866.
What is Homoeopathy? Philadelphia 1886.
Keynotes of Homoeopathic Materia Medica; ed. by Donald MacFarlane; with introduction by William B. Griggs, 1st ed., New Delhi 1974, 163 S.
Text Book of Materia Medica, rep. ed., New Delhi 1989, IV, 714 S.
Key Notes & Red Line Symptoms of Materia Medica; repr. ed., New Delhi 1991, part 1, 510 S.; part 2, 275 S.
Grundzüge und charakteristische Symptome der homöopathischen Materia medica, von Adolph zur Lippe; verm. und überarb. von N. K. Banerjee; ins Dt. übertr. von Hamida Aziz; dt. Bearbeitung von Otto Eichelberger; Göttingen 1992, XXIV, 843 S.


Literatur

Allgemeine Homöopathische Zeitung (Th. Kafka) 116, 1888, S. 71.
Homöopathische Monatsblätter (R. Haehl) 23, 1898 (sic), S. 114/115.
Geschichte der Medizin: Adolph Graf zur Lippe Blisterfeld-Weissenfeld (K.-H. Gypser), ZKH 33, 1989, S. 205 - 219 (mit Publikationen in Zeitschriften sowie 29 Angaben zur Sekundärliteratur),
Winston, J., The Faces of Homoeopathy, An Illustrated History of the first 200 Years; Tawa/New Zealand: Great Auk. Publ., 1999, S. 38/39, 65, 76, 160.
King, W. H., History of Homoeopathy and its Institutes in America, 4 Bde., New York/Chicago: Lewis Publ.; 1905. Bd.1, S. 159.
Rogers, S. 43, 44, 47, 53, 67.
Culture, Knowledge and Healing, S. 287.
Krannich, E., Die milde Macht ist groß. Aus dem Leben und Werk des Homöopathen Constantin Hering, Grimma: Edition Krannich; 2005, S. 119f, 136ff, 179, 208, 212f, 227, 248, 260, 268ff, 295f.
Tischner, R., Geschichte der Homöopathie, Wien: Springer-Verl., 1998, S. 746, 750, 788.
Dinges, M., Weltgeschichte der Homöopathie, München: c. H. Beck; 1996, S. 272.