Skeptikerbewegung

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Begriffsklärung

Der Begriff "Skeptiker" oder "Skeptikerbewegung" wird von einer Gruppe materialistischer Fanatiker bewußt irreführend verwendet, um sich in einen Zusammenhang mit dem philosophischen Skeptizismus oder einem wissenschaftlichen Weltbild zu bringen. Die Selbstbezeichnung „Skeptiker“ seitens der Gegner natürlicher Medizin ist sachlich falsch, zeugt von philosophischer Unkenntnis und ist anmaßend.
Philosophischer Skeptizismus hat eine lange Tradition im Abendland und bezeichnet ein Denken, das sich selbst ständig kritisch hinterfragt. Skeptiker im richtigen Wortsinne erheben den Zweifel zum weltanschaulich wichtigsten Werkzeug, und zwar den Zweifel an der eigenen Position, die dadurch in einer Art hermeneutischem Zirkel immer weiter geklärt wird und sich der Wahrheit nähern kann, deren endgültiges Erreichen viele Skeptiker für unmöglich halten. 
Das bloße Bezweifeln einer gegnerischen Position hat überhaupt nichts mit Skeptizismus zu tun, sondern ist ideologisches Denken.
Diejenigen, die sich als sogenannte „Skeptiker“ ins Gespräch zu bringen versuchen, sind tatsächlich Dogmatiker eines fundamentalistischen Szientismus. In sachlichen oder wissenschaftlichen Texten sollte der Begriff deshalb in Anführungszeichen gesetzt werden oder man sollte von Pseudo-Skeptikern sprechen.

Geschichte

Der folgende Textabschnitt basiert auf dem Artikel „Skeptikerbewegung“ aus Wikipedia, gelesen am 9.8.2018, und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist auf der vorgenannten Seite eine Liste der Autoren verfügbar. Textanpassungen und -änderungen sind möglich und wurden zum Teil nötig, weil die Darstellung in der Wikipedia nicht immer der Information, sondern der Verbreitung bestimmter Meinungen dient/e und/oder inhaltlich unvollständig, tendenziös oder verzerrt war/ist.Der Historiker Peter Lamont sieht die Ursprünge der Skeptikerbewegung in den Kontroversen um Uri Geller in den 1970er Jahren. Eine Gruppe von Kritikern, darunter mehrere Psychologen und Zauberkünstler, sprachen Geller jede übernatürliche Fähigkeit ab und gaben mechanistische Erklärungsversuche für dessen Vorführungen ab. Die Bemühungen der neuen Bewegung, behauptete paranormalen Fähigkeiten zu widerlegen, gingen jedoch über Geller hinaus und betrafen vor allem auch die Astrologie. 1976 führte die Konferenz The New Irrationalisms: Antiscience and Pseudoscience an der University at Buffalo schließlich zur Gründung des Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal, CSICOP, dem heutigen Committee for Skeptical Inquiry, CSI. In den 1980er Jahren bildeten sich verschiedene lokale "Skeptiker"gruppen; neben den USA auch in Deutschland, Australien, Kanada, Frankreich, Mexiko und Großbritannien. 1996, zum 20. Jahrestag der Gründung von CSICOP, existierten Vereinigungen von sogenannten "Skeptikern" in mehr als 20 Ländern. Der erste World Skeptics Congress, im gleichen Jahr in New York, hatte über 1200 Teilnehmer aus 24 Ländern. 2001 gab es weltweit etwa 100 entsprechende Organisationen in 38 Ländern, unter anderem in Argentinien, Kasachstan, Korea und Norwegen. Es erschienen zahlreiche Websites, Internetforen und Zeitschriften. CSI und dessen Journal Skeptical Inquirer bilden jedoch weiterhin das Zentrum der "Skeptiker"bewegung.[1]

Kritische Auseinandersetzung

Der wirkliche Skeptizismus ist eine philosophische Tradition, die es sich zur Leitschnur gemacht hat, gängige Dogmen und die Lehrsätze des eigenen Weltanschauungsgebäudes in Zweifel zu ziehen. Der Skeptizismus gehört unbedingt zur Aufklärung, und wir haben ihm die große Freiheit unseres heutigen Denkens zu verdanken. Wahre Philosophie wird immer einen guten Anteil Skepsis in sich tragen müssen, sofern sie sich in der Tradition des sokratischen Denkens und Hinterfragens sieht.

Diejenigen Kritikerorganisationen der Homöopathie und anderer alternativer Weltanschauungen oder Heilweisen aber, die so dreist sind, sich mit dem stolzen Titel der „Skeptiker“ zu schmücken, sind das genaue Gegenteil. Sie ziehen nicht die Gedankengebäude des Establishment und ihre eigenen, liebgewonnenen Dogmen in Zweifel, sondern nur die Überzeugungen anderer, die ihnen nicht passen. Die Auffassung des weltanschaulichen Gegenspielers zu bezweifeln, hat aber nichts mit der Kunst und dem Anspruch des Skeptizismus zu tun. Die eigene Meinung für allein richtig und die des Gegners für indiskutabel falsch zu halten, ist günstigenfalls Fundamentalismus und schlimmstenfalls Stammtisch-Ideologie. Ein skeptischer Philosoph richtet das Schwert des kritischen Hinterfragens auf sich selbst und nicht auf den anderen. (Beispiel: ein christlicher Skeptiker ist einer, der das Christentum in Frage stellt, um seine Positionen besser aufzuklären, aber nicht einer, der den Islam oder den Buddhismus in Frage stellt.) 
Bei den gut organisierten Gruppen von Homöopathie-Gegnern, die sich selbst als „Skeptiker“ bezeichnen, haben wir es vielmehr mit fundamentalistischen Ideologen zu tun, die einen Alleingültigkeitsanspruch auf ihre Vorstellung eines naiven Positivismus erheben und gesellschaftlich gegen andere Auffassungen durchzusetzen versuchen. Dies ist eine Art der Wissenschaftsgläubigkeit, die auch Szientismus genannt wird, aber keine Wissenschaft. Aufgabe der Naturwissenschaft ist es, Phänomene mit ihren sauber definierten Methoden zu erklären oder zu berechnen. Es gehört nicht zu ihren Aufgaben zu bestimmen, welche Phänomene in der Wirklichkeit auftreten können und welche nicht. Über die Existenz eines Phänomens entscheidet die Beobachtung und nicht die Theorie.

Eine interessante Frage wäre noch, was diese „Skeptiker“-Gruppen motiviert? In einer Welt, in der es wahrlich genug wichtige und drängende Probleme gibt, erhebliche persönliche Lebenszeit, Kraft und Geld zu investieren, um eine so schwach vertretene und offensichtlich harmlose medizinische Methode wie die Homöopathie vehement zu bekämpfen, ist ein sehr außergewöhnliches Verhalten, für das es schwerwiegende Gründe geben muß. Die sogenannten „Kritiker“ haben sich inhaltlich ganz offensichtlich nie mit den von ihnen attackierten Themen beschäftigt, wie es bei sachbezogenen Kritiken üblich ist. Ein Literaturkritiker ist jemand, der Literatur liest und sich dann differenziert dazu äußert, aber nicht einer, der generell gegen Literatur ist und noch nie etwas gelesen hat.

Neben den überzeugten Fundamentalisten, die ihre szientistische Weltanschauung mit aller Kraft verteidigen müssen, gibt es natürlich noch eine Menge Trittbrettfahrer, die sich mit dem Vertreten einer Auffassung, die dabei ist populär zu werden und in den Medien gehypt wird, leicht in den Vordergrund spielen können. Solche gibt es bei jeder populären Strömung, sie sind nicht spezifisch für dieses Thema, und eine wirkliche sachliche Auseinandersetzung ist naturgemäß auch nicht ihre Sache.
Es liegt auf der Hand, daß die öffentliche Diffamierung von Heilmethoden, die beliebt, billig und effektiv sind und sich nicht gut in den etablierten Rahmen der medizinischen Technik und Chemie einbinden lassen, einigen mächtigen Interessensgruppen sehr entgegenkommt. Ob und in welcher Form diese Interessensgruppen sich die Ängste und den Fanatismus einiger Fundamentalisten zunutze machen und diese Grüppchen durch Finanzierung oder mediale Aufwertung bedeutender erscheinen lassen, als sie sind, ist nicht abschließend geklärt. Einige Recherche-Ergebnisse zum Beispiel von Markus_Fiedler deuten aber stark darauf hin.

Dieser Text ist einem Blogeintrag über Pseudo-Skeptiker entnommen.

Ein Buch, in welchem diese Gedanken auf teils recht amüsante Art vertieft werden, ist: „Angst vor Globuli?“ – HaJo Fritschi, Books on Demand und Kindle, 2017. ISBN 978-3-7431-3508-6.
Und eine ausgezeichnete Auseinandersetzung mit pseudo-skeptischen Argumenten findet sich in englischer Sprache hier.

Ein sehr ausführlicher Artikel des Sozialwissenschaftlers Dr. Edgar Wunder, der Mitbegründer des "Skeptiker"-Vereins GWUP war und dann zu seinem kritischen Begleiter wurde, über das "Skeptiker-Syndrom" findet sich auf der Seite EsoWatch.de.




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  1. Peter Lamont, Extraordinary Beliefs: A Historical Approach to a Psychological Problem, Cambridge University Press 2013, S.229 ff.