Arthur Lutze
Für diesen Artikel wurden Auszüge benutzt aus: Fritz D. Schroers “Lexikon deutschsprachiger Homöopathen”, Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung; Karl F. Haug Verlag, Stuttgart, lSBN 978-3-8304-7254-4.
Arthur Lutze
*1.6.1813 Berlin, t 11.4.1870 Köthen
Studienort: Jena
Dr., Diss. med. Univ. Jena 1850, De cataractae extractione, 28 S.
1860 Ernennung zum Sanitätsrat durch den Herzog von Sachsen-Meiningen. In Anerkennung seiner ärztlichen Tätigkeit beim dortigen Hofe erfolgte 1869 Verleihung des Ritterkreuzes der Wendischen Krone durch den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. Vater von E. A. und K. A. Lutze. War ursprünglich Postsekretär (1831-1840). Erfuhr zufällig von der Homöopathie und machte sich mit S. Hahnemanns Schriften vertraut. Friedrich Wilhelm IV. gestattete ihm 1844 die Praxis in Potsdam, doch geriet er bald in Konflikt mit den Polizei- und Medizinalbehörden, weil er das vorgeschriebene Examen verweigerte. Die frühere Genehmigung wurde ihm entzogen. Er legte sein Amt nieder und und zog nach Köthen. Von Herzog Heinrich und der Anhaltischen Regierung gefördert, erhielt er durch herzoglichen Erlass die Erlaubnis zur Ausübung der ärztlichen Tätigkeit und zum Selbstdispensieren. Gründete in Köthen eine Heilanstalt, die großen Zulauf hatte. 1850 promovierte er nachträglich in Jena. War bei den Patienten beliebt, wurde dagegen von den homöopathischen Ärzten abgelehnt. Herausgeber der Fliegenden Blätter für Stadt und Land über Homöopathie: genannt „Hahnemannia”, die seit 1862 erschienen. War auch dichterisch tätig.
Werke
Hahnemann’s Todtenfeier: allgemein verständliche Entwicklung des Wesens der Homöopathie, sowie der Haupt-Irrthümer, Vorurtheile und Mißbräuche der Allöopathie; ein öffentlicher Vortrag nebst Disputation in Berlin, 7., verm. Aufl., Cöthen 1850, VIII, 144 S.
Charakteristische Symptome der Haupt-Arzneimittel aus der homöopathischen Praxis, Leipzig 1851, 107 S.
Lehrbuch der Homöopathie, Cöthen 1860, XCVI, 656 S. mit Anh. Repertorium, 230 S.
Samuel Hahnemann's Organon der Heilkunst, sechste Auflage, Coethen, Verlag der Lutze'schen Klinik, 1865
Samuel Hahnemann's Organon der Heilkunst, Siebente Auflage, Köthen, Paul Schettlers Verlag, 1881
Literatur
Populäre Homöopathische Zeitung 16,1870, S. 43-46.
Leipziger Populäre Zeitung für Homöopathie 1,1870, S. 23/24.
Haehl, R., Samuel Hahnemann, Sein Leben und Schaffen; 2 Bände; Leipzig: Willmar Schwabe; 1922; Bd. 1, S. 10, 95, 141, 170, 382, 403 f.; Bd. 2, S. 88 f., 130, 155.
Tischner, R., Geschichte der Homöopathie; Wien: Springer-Verlag; 1998; S. 27, 500, 624 f., 629, 665.
Dinges, M. (Hrsg); Weltgeschichte der Homöopathie; München: C. H. Beck; 1996; S. 120. 389.
Eppenich, H.; Geschichte der deutschen homöopathischen Krankenhäuser; Von den Anfängen bis zum Ende der Ersten Weltkrieges; Heidelberg: Haug; 1995; S. 120-123, 126-140, 142, 146, 148-151, 153, 167, 170, 215, 217, 220, 223, 337-342, 348-350, 354-358, 360, 382. Meyer, V.; Homöopathischer Führer für Deutschland und das Ausland; Leipzig: Reclam; 1856; S. 16, 37.
Villers, A.; Internationales homöopathisches Jahrbuch; Band I; Leipzig: Ernst Heitmann; 1891; Band II; Dresden: Verlag Expedition des homöopathischen Archives; 1894; Bd. 1, Teil 2, S. 4.
Jütte, R.; Samuel Hahnemann, Begründer dern Homöopathie; München: DTV; 2005; S. 23, 141, 253.
Streuber, Ingrid: Ein Macher: Arthur Lutze (1813-1870), in: Dinges M (Hrsg.): Homöopathie, S. 160-184.
Quelle
Fritz D. Schroers: Lexikon deutschsprachiger Homöopathen; Karl F. Haug Verlag; Stuttgart; 2006