Analogie-Denken: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine solche '''Analogie-Beziehung''' läßt sich als ein Muster erkennen oder auf der Basis eines '''Analogie-Systems''' postulieren. Die Analogie-Beziehung liegt dabei nicht unbedingt in der Übereinstimmung äußerlich erkennbarer Merkmale (auch [[Signaturenlehre|Signaturen]] genannt), sondern kann allein in einem ''inneren'', sinnhaften Zusammenhang bestehen.
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Der Dreh- und Angelpunkt eines auf dem Analogie-Denken beruhenden Weltbildes oder eines Analogie-Systems ist die Entsprechung von '''Mikrokosmos und Makrokosmos'''. <ref>Folgender Abschnitt aus Wichmann, Jörg: Die andere Wirklichkeit der Homöopathie, Verlag Neue Erde 2001, S.50f</ref>Als „Mikrokosmos“ wird hier gewöhnlich das Einzelwesen bezeichnet und als „Makrokosmos“ die gesamte Welt. Und die Grundvorstellung ist, daß Makrokosmos („oben“) und Mikrokosmos („unten“) sich entsprechen, das heißt, daß sie sinnvoll Bezug zu einander haben – modern gesprochen etwa wie in einer Holografie, wo jedes Bruchstück ein vollständiges Bild des Ganzen ist. Diese Ordnung wird oft in dem Satz „Wie oben, so unten“ zusammengefaßt und bringt die universelle Verbundenheit aller Dinge auf einen Punkt.
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</br>Ungewohnt für naturwissenschaftliche Denkende ist, daß die Verbundenheit den Regeln der Bilder folgt und nicht denen materieller Zusammenhänge. Ein Beispiel: Wir alle können wohl etwas damit anfangen, daß das Gefühl der Wut zur Farbe Rot paßt, vielleicht auch noch, daß der Planet Mars etwas mit der Wut zu tun hat, da er nach dem Kriegsgott heißt und auch der rote Planet genannt wird. Dies alles wirkt auf uns spontan „passend“. Aber daß der Planet Jupiter, die Farbe Blau und die Zahl 4 einen ebensolchen Zusammenhang miteinander haben, ist uns nicht geläufig. Wie wir rechnen und lesen lernen müssen, damit Zahlen- und Buchstabenreihen einen Sinn für uns ergeben, so müssen wir auch die Gesetze der Analogien erst erlernen, bevor sie einen Sinn für uns ergeben und wir damit umgehen können. Dieser Lernprozess findet in den meisten Kulturen durch Erzählungen und Rituale statt; das ganze Weltbild ist davon durchdrungen, von der Religion über die Medizin bis hin zum Aberglauben.
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</br>Entscheidend für unser heutiges, eher psychologisch orientiertes Verständnis ist, daß die Analogiebeziehung natürlich auch für das Innere des Menschen und für die äußere Welt gibt. Ja, diese moderne Unterscheidung zwischen „innen“ und „außen“ besteht im Grunde nicht. Es gibt nur eine Welt, in welcher alles miteinander in Verbindung steht, auch durch die verschiedenen Seinsebenen hindurch. „Oben“ und „unten“ bezeichnete ursprünglich die Ebene der Gestirne und die irdische Welt der Menschen, welche in einer solchen Analogiebeziehung stehen. In vielen zeitgenössischen Diskussionen um die Astrologie ist zu bemerken, wie wenig diese Prinzipien heute noch verstanden werden. Da wird immer wieder über die möglichen Wirkungen von Planeten und Fixsternen auf die Menschen nachgedacht, um die astrologischen Behauptungen zu beweisen oder zu widerlegen. Es geht aber nicht um Wirkungen, diese haben – sollten sie denn bestehen (wie zum Beispiel die Verursachung von Ebbe und Flut durch den Mond) – jedenfalls nichts mit Astrologie zu tun. Analogie bedeutet, daß alle Dinge im Kosmos (das macht eben einen Kosmos aus) sich in sinnvoller Entsprechung zueinander verhalten. Daß ich ein cholerischer Mensch bin, spontan und zu Wutausbrüchen geneigt, und daß der Planet Mars auf meinem Aszendenten steht, hat keine kausale Verbindung zueinander. Mars wirkt nicht irgendwie auf mich, sondern die Stellung dieses Planeten paßt zu meinem Charakter, Mars entspricht mir.
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==Analoges und kausales Weltbild==

Version vom 7. Dezember 2018, 09:30 Uhr

Mit dem Begriff Analogie (griech. ἀναλογία, analogia „Proportionalität, Entsprechung, Verhältnismäßigkeit“) werden grundsätzlich übereinstimmende Merkmale verschiedener vergleichbarer, jedoch materiell nicht verwandter oder vrebundener Phänomene bezeichnet.

Eine solche Analogie-Beziehung läßt sich als ein Muster erkennen oder auf der Basis eines Analogie-Systems postulieren. Die Analogie-Beziehung liegt dabei nicht unbedingt in der Übereinstimmung äußerlich erkennbarer Merkmale (auch Signaturen genannt), sondern kann allein in einem inneren, sinnhaften Zusammenhang bestehen.

Analogie-Systeme

Der folgende Abschnitt weicht in der Gestaltung und im Stil bewußt vom enzyklopädischen Charakter ab, um einen Sachverhalt ausführlich zu erläutern, der sich nicht allein durch die Sammlung einiger Fakten verstehen läßt. Eine solche Erklärung hat nicht den Charakter einer Tatsachen-Aussage, sondern soll einen Verstehenshintergrund zur Einordnung von Fakten ermöglichen. Dabei spielen natürlich subjektive Einschätzungen eine Rolle, die dem/r zitierten Autoren/Autorin zuzuschreiben sind.

Der Dreh- und Angelpunkt eines auf dem Analogie-Denken beruhenden Weltbildes oder eines Analogie-Systems ist die Entsprechung von Mikrokosmos und Makrokosmos. [1]Als „Mikrokosmos“ wird hier gewöhnlich das Einzelwesen bezeichnet und als „Makrokosmos“ die gesamte Welt. Und die Grundvorstellung ist, daß Makrokosmos („oben“) und Mikrokosmos („unten“) sich entsprechen, das heißt, daß sie sinnvoll Bezug zu einander haben – modern gesprochen etwa wie in einer Holografie, wo jedes Bruchstück ein vollständiges Bild des Ganzen ist. Diese Ordnung wird oft in dem Satz „Wie oben, so unten“ zusammengefaßt und bringt die universelle Verbundenheit aller Dinge auf einen Punkt.
Ungewohnt für naturwissenschaftliche Denkende ist, daß die Verbundenheit den Regeln der Bilder folgt und nicht denen materieller Zusammenhänge. Ein Beispiel: Wir alle können wohl etwas damit anfangen, daß das Gefühl der Wut zur Farbe Rot paßt, vielleicht auch noch, daß der Planet Mars etwas mit der Wut zu tun hat, da er nach dem Kriegsgott heißt und auch der rote Planet genannt wird. Dies alles wirkt auf uns spontan „passend“. Aber daß der Planet Jupiter, die Farbe Blau und die Zahl 4 einen ebensolchen Zusammenhang miteinander haben, ist uns nicht geläufig. Wie wir rechnen und lesen lernen müssen, damit Zahlen- und Buchstabenreihen einen Sinn für uns ergeben, so müssen wir auch die Gesetze der Analogien erst erlernen, bevor sie einen Sinn für uns ergeben und wir damit umgehen können. Dieser Lernprozess findet in den meisten Kulturen durch Erzählungen und Rituale statt; das ganze Weltbild ist davon durchdrungen, von der Religion über die Medizin bis hin zum Aberglauben.
Entscheidend für unser heutiges, eher psychologisch orientiertes Verständnis ist, daß die Analogiebeziehung natürlich auch für das Innere des Menschen und für die äußere Welt gibt. Ja, diese moderne Unterscheidung zwischen „innen“ und „außen“ besteht im Grunde nicht. Es gibt nur eine Welt, in welcher alles miteinander in Verbindung steht, auch durch die verschiedenen Seinsebenen hindurch. „Oben“ und „unten“ bezeichnete ursprünglich die Ebene der Gestirne und die irdische Welt der Menschen, welche in einer solchen Analogiebeziehung stehen. In vielen zeitgenössischen Diskussionen um die Astrologie ist zu bemerken, wie wenig diese Prinzipien heute noch verstanden werden. Da wird immer wieder über die möglichen Wirkungen von Planeten und Fixsternen auf die Menschen nachgedacht, um die astrologischen Behauptungen zu beweisen oder zu widerlegen. Es geht aber nicht um Wirkungen, diese haben – sollten sie denn bestehen (wie zum Beispiel die Verursachung von Ebbe und Flut durch den Mond) – jedenfalls nichts mit Astrologie zu tun. Analogie bedeutet, daß alle Dinge im Kosmos (das macht eben einen Kosmos aus) sich in sinnvoller Entsprechung zueinander verhalten. Daß ich ein cholerischer Mensch bin, spontan und zu Wutausbrüchen geneigt, und daß der Planet Mars auf meinem Aszendenten steht, hat keine kausale Verbindung zueinander. Mars wirkt nicht irgendwie auf mich, sondern die Stellung dieses Planeten paßt zu meinem Charakter, Mars entspricht mir.

Analoges und kausales Weltbild

  1. Folgender Abschnitt aus Wichmann, Jörg: Die andere Wirklichkeit der Homöopathie, Verlag Neue Erde 2001, S.50f