Wiki-Immunity: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Februar 2020, 11:38 Uhr

Der folgende Textabschnitt basiert auf dem Artikel „WikiImmunity  WikiImmunity“ aus Pluspedia, gelesen am 7.11.18, und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Pluspedia ist auf der genannten Seite eine Liste der Autoren verfügbar. -- Textanpassungen und -änderungen sind möglich.

Unter dem Anglizismus Wiki-Immunity versteht man die Tatsache, dass deutsche Gerichte die Wikimedia Foundation von der Störerhaftung für den lexikonähnlichen Blog Wikipedia praktisch befreit haben. Wikipedia ist somit faktisch zum rechtfreien Raum in Deutschland geworden, wodurch sich die hohe Zahl von Wikipedia-Opfern erklärt, die sich u.a. an eine Wikipedia-Opfer Meldestelle melden können.

Hintergrund

Die Wikimedia Foundation Deutschland mit Sitz in Berlin ist der Geldeintreiber für den Betrieb der deutschsprachigen Wikipedia, haftet jedoch nicht für deren Inhalte. Diese hoch problematische Konstellation ergibt sich unter anderem aus Urteilen der Landgerichte Köln und Hamburg.[1][2] Das Lexikon Wikipedia selbst hat keine eigene Rechtsform, so dass man auch dieses juristisch nicht belangen kann. Allenfalls einzelne Benutzer wären theoretisch mit einer Anzeige gegen Unbekannt anzugehen, jedoch gibt es keinen einzigen dokumentierten Fall, in dem dies erfolgreich gewesen wäre.

Konsequenzen

Die sich daraus ergebenden Folgen sind weitreichend. Die Autoren bei Wikipedia, sogar die Administratoren und höchstrangigen internen Aufseher ("Oversight", derer es fünf in Deutschland gibt), sind praktisch rechtlich immun bei ihrem Tun. Dies ist zahlreichen Autoren bekannt, wodurch keine Scheu besteht, Wikipedia unter dem Schutz der Wiki-Immunity für Zwecke zu nutzen, die nicht im Sinne der Erfinder des Projektes waren. Es gibt eine rasant steigende Anzahl von Wikipedia-Opfern, die diesem Treiben hilflos ausgeliefert sind. Ein solches Beispiel von vielen ist der bekannte Professor Harald Walach.

Abhilfe und Gegenwehr

Die Presse hat den kuriosen Zustand bisher nicht aufgearbeitet, dass Deutschlands mächtigste Wissensquelle sich in einem rechtsfreien Raum bewegt und von Interessengruppen in Beschlag genommen wurde. Jede Form der juristischen Gegenwehr scheint aufgrund der aktuellen Rechtsprechung zwecklos. Allerdings könnten künftige Urteile diese Rechtsinterpretation durchaus verändern, was dann ggf. zu einer Klagewelle gegen die seither angefallenen Rechtsbrüche (u.a. Falschbehauptungen, üble Nachrede, etc.) führen kann. Das Projekt Wiki-Watch beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit diesem Thema und gibt Betroffenen Rat.

Sonstige Besonderheiten

Die deutschsprachige Wikipedia ist die einzige mit festen hierarchischen Strukturen und Führungsposten (z. B. Sichter, Administratoren, Oversight). Die amerikanische Wikipedia kennt dieses System in dieser Weise nicht. Die deutschen Führungspersonen werden zudem nicht demokratisch gewählt, sondern durch Akklamation ("Sieger ist, wer die meisten lautstarken Freunde hat") bestimmt. Die deutschsprachige Wikipedia ist somit in keiner Form demokratisch sondern hat die Strukturen einer Oligarchie. Dies lud und lädt weltanschauliche Interessengruppen geradezu ein, sich dieses mächtigsten Werkzeugs der Massenkommunikation zu bemächtigen und jeden zu vergraulen oder anzugreifen, der dies unterbinden möchte.

Rechtliche Vorsorge

Gegenwärtig ist ein juristisches Vorgehen gegen Wikipedia in Deutschland wegen unlauteren Inhalten aufgrund der Wiki-Immunity in der Regel aussichtslos. Da die Wiki-Immunity jedoch "nur" die Folge von Musterurteilen ist, empfiehlt es sich, problematische Inhalte zu sichern. Dies geht zum Beispiel über so genannte Screenshots, eine Speicherung im Webarchiv oder notfalls auch durch das Abfotogragieren und/oder Ausdrucken des betroffenen Wikipedia-Artikels. Diese Beweissicherung kann bei einer möglicherweise in der Zukunft geänderten Rechtslage hilfreich sein, die entsprechenden Autoren bzw. die Wikimedia Foundation straf- und zivilrechtlich verfolgen zu lassen.

Zum Weiterlesen

Quellen